Es braucht gar nicht viel, um Wildtieren ein Überleben in der Großstadt zu ermöglichen, wie man auf diesen beiden Bildern gut sehen kann. Hierbei handelt es sich um einen ruhigen, grünen Garten im Hinterhof mitten in Hannover, der anstatt eines mit der Nagelschere manikürten, englischen Rasens eine Wiese und am Rand viele Sträucher und auch etliche Bäume besitzt.
Auf dem linken Bild sitzt ein wunderschöner, großer Grünspecht inmitten der Gänseblümchen und ist auf der Jagd nach Ameisen. Auch auf dem rechten Bild ist dieser gut getarnte Specht zu finden, allerdings fällt er dort nicht sofort ins Auge (siehe oben links). Denn nur etwa 1,5 Meter neben ihm sitzt ein putziges Eichhörnchen am rechten unteren Bildrand, dessen dunkles Braun inmitten des umgebenden Grüns deutlich mehr hervorsticht. Es futtert gerade ein paar Hexennüsse, die ich dort unterhalb des Vogelfutterhäuschens extra deshalb ausgelegt habe.
Welches Futter fressen Eichhörnchen und Grünspechte?
Da die beiden ausgewachsenen Tierarten nicht in das Beutespektrum des jeweils anderen passen und sie sich auch nicht gegenseitig die Nahrung streitig machen können, vertragen und tolerieren sich der große Specht und das Eichkätzchen im Herbst auf dem Boden problemlos.
Anders ist dies im Frühjahr auf den Bäumen in der Nähe der Bruthöhle des Grünspechts. Da Eichhörnchen bekanntlich auch gerne Vogelnester plündern und neben Eiern auch schon mal kleine Vogelküken auf dem Speisezettel stehen haben. Ihre Hauptnahrung besteht jedoch aus verschiedenen Nüssen, wie zum Beispiel Haselnüsse oder Walnüsse. Aber auch Esskastanien oder Hexennüsse (Verwandte der Haselnüsse) werden gerne gefressen. Eine ausführliche Aufstellung, welches Futter von den hübschen Tierchen gerne verputzt wird, findet Ihr auch auf der folgenden Seite: Gartenkobolde und Hexennüsse. Auf meinem YouTube-Channel findet Ihr auch einige Videos, wie z.B.: Eichhörnchen am Frühstücksbuffet,
Eichhörnchen im Schnee bei ihrer Winter-Rallye durch den Garten und eine schnelle Eichhörnchenverfolgungsjagd.
Der Grünspecht wird aufgrund seiner Ernährungsweise auch als Grasspecht oder Erdspecht bezeichnet, da er sich hauptsächlich von Ameisen und deren Larven und Puppen ernährt, die er natürlich zu Fuß in der Wiese oder auf dem Waldboden findet. Ergänzt wird diese krabbelige Fleischkost durch ein wenig andere Insekten, Regenwürmer oder Schnecken. Als vegetarische Beilage gibt es hin und wieder auch einige Beeren oder anderes Obst - allerdings nur in kleinen Mengen.
Weitere tierische Gäste dieses Gartens: Buntspechte, Meisen und Rabenkrähen
Eichhörnchen lernen schnell, wo es etwas für sie zu holen gibt und merken sich dies bekanntlich auch sehr gut, was überlebenswichtig ist für sie. Besonders in der kalten Jahreszeit. Dieses Bild stammt aus dem März und zeigt auf der linken unteren Bildseite einen der possierlichen Nager beim Fressen seiner Beute aus dem Vogelfutterhäuschen. Rechts oben kann man eine Rabenkrähe sehen, die ebenfalls (meist zu mehreren) regelmäßig am Futterhäuschen vorbeischaut.
In dem Hartriegel neben dem Futterhäuschen sind neben der hier zu sehenden Blaumeise natürlich auch Kohlmeisen gerne unterwegs, die sowohl die Mauerkanten, als auch den Strauch und die beiden Futterhäuschen auf Nahrhaftes absuchen und dieses dann auch gerne vertilgen. Diese Aufnahme stammt aus dem Februar.
Noch häufiger als der Grünspecht sind die Buntspechte in unserem Garten zu beobachten. Diese ernähren sich vorwiegend von holzbewohnenden Insekten und deren Larven, welche sie im Totholz aufspüren und dann mit ihrem Schnabel ein Loch bis zum Fraßgang der Larven in den Stamm
oder Ast hacken. Dem kleineren Vertreter der Spechte schmecken aber auch andere frei umherkrabbelnde Insekten und Spinnen. Wobei seine Ernährungsgewohnheiten
nicht so fleischlastig sind, wie beim Gras-/Erd-/Grünspecht. Hier kommt auch relativ viel pflanzliche Kost, wie zum Beispiel Fichten-, Kiefern- und Koniferensamen, Beeren, Früchte, Nüsse oder auch Baumsäfte auf
den Tisch. Allerdings hat der Buntspecht auch eine Gemeinsamkeit mit Eichhörnchen, Krähen oder Elstern. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, räubert auch der Buntspecht schon mal fremde Vogelnester
aus, um Eier oder Jungvögel zu stehlen - wenn auch eher selten. In meinen beiden Futterhäuschen liegen neben Sonnenblumenkernen auch immer eine
Nussmischung und selbstgemachtes Fettfutter mit Haferflocken und Rosinen für hungrige Besucher bereit. Das schmeckt nicht nur der Kohlmeise, sondern auch dem
Buntspecht, der hier mit dem Kopf im Häuschen verschwunden ist, weshalb man nur den Körper und den Schwanz am vorderen, linken Ende des Futterhäuschens
herabhängen sieht.
Buntspecht-Bungalow anstatt Baumhöhle ;-)
Hier geht es zu den Beiträgen über die Jung-Buntspechte, die im Bungalow nebenan ihre Höhlenbaukenntnisse testen und verfeinern.
Die beiden Buntspecht-Bungalow-Videos findet Ihr natürlich auch auf YouTube:
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