Die Robinie ist ein bei uns relativ häufig anzutreffender Baum, meist in Form der Robinia pseudoacacia, die auch als Gemeine Robinie, Weiße Robinie, Gemeiner Schotendorn, Silberregen, Falsche Akazie oder auch Scheinakazie genannt wird. Wodurch schon deutlich wird, dass es sich nicht um eine wirklich Akazie handelt. Was sich beispielsweise auch in ihrer Frostbeständigkeit und Winterhärte zeigt - also ein deutlicher Vorteil gegenüber den echten Akazien, die unseren Winter nicht wirklich gut vertragen und nur sehr bedingt winterhart sind.
Ursprünglich stammt die Robinie aus Nordamerika. Den Weg in unsere Breiten fand sie bereits vor etwa 400 Jahren, wodurch sie inzwischen bei uns auch wild wächst. Die Gewöhnliche
Robinie ist in Deutschland zum Baum des Jahres 2020 gekürt worden. In der Schweiz hingegen wird sie auf der Schwarzen Liste der
invasiven Neophyten steht.
Unterschiede zwischen Akazien und Robinien?
Ein wichtiger Unterschied zwischen der Akazie und der Robinie ist die Anordnung ihrer Blätter.
Die Robinie besitzt unpaarig gefiederte Blätter. Das bedeutet, sie weist lediglich eine Endfieder - sprich ein einzelnes Blatt an der Spitze des Blatttriebes auf und keine zwei sich gegenüberstehende - wie dies bei echten Akazien der Fall ist.
Akazienblätter sind symetrisch angeordnet und stehen sich exakt gegenüber, während die Robinienblätter leicht versetzt angeordnet sind.
Wer nicht gleich Bäume als bienenfreundliches Gewächs pflanzen will, findet in meinem Bienenbuch seitenweise bienenfreundliche Blühpflanzen in allen Größen.
Die Blüten der Robinie / Scheinakazie sind meist weiß und in langen Trauben angeordnet.
Es gibt aber auch Robinien-Arten mit rosa- oder lilafarbenen Blütenständen. Die Akazien haben in aller Regel kleine, kugelig geformte, gelbe Blüten. Etwa im Alter von 6 oder 7 Jahren bildet die Robinie erstmals ihre hübschen Blüten.
Robinien bieten Bienen den höchstmöglichen Nektarwert
Die Scheinakazie oder Robinie ist eine ausgesprochene Nektar- und Pollenpflanze. Die Robinienblüten liefern den Grundstoff für den allseits bekannten und beliebten Akazienhonig, der sich durch seinen mild-süßen Geschmack auszeichnet.
Die Blütezeit der Falschen Akazie liegt von Mai bis Juni. Wobei man sie getrost als Bienenweide / Insektenweide bezeichnen darf, da sie mit Nektar 4 /
Pollen 2 den höchstmöglichen Nektarwert besitzt, den eine Pflanze überhaupt liefern kann. Wobei auch der Polen von den Insekten gerne angenommen wird.
Nach der Blüte bildet der Baum große, braune Samenschoten, in denen sich bis zu 14 einzelne Samen befinden können. Sie können bis zu 12 Zenitmetern lang und bis zu 1,5 Zentimeter
breit werden. Es dauert bis zum August/September bis die Samenschoten ausgereift sind. Sie bleiben jedoch teilweise bis ins nächste Jahr am Baum hängen, da die Hülsen der Schoten
nur allmählich während des Winters aufreißen und so dem Wind ihre Fracht überantworten.
Standortansprüche der Robinie / Falschen Akazie?
Die wärmeliebende Robinie steht gerne sonnig und sehr hell. Halbschatten wird aber auch vertragen. Wobei der nährstoff- und humosreiche Boden
von sandig bis lehmig alles sein kann. Außerdem steht die Scheinakazie lieber zu trocken als zu nass.
Da die falsche Akazie mittels ihrer Knöllchenbakterien Stickstoff binden kann, trägt die Robinie zur Bodenverbeserung bei. Die stark zerfurchte Rinde der Robinie verleiht diesem
Baum eine ganz besondere Ausstrahlung - allerdings ist sie auch sehr giftig. Weshalb Vorsicht geboten ist, wenn man Weidepfosten kauft. Diese werden gerne aus
dem sehr harten und widerstandsfähigen Robinienholz hergestellt und leider von Pferden auch gerne angeknabbert, was zur schweren gesundheitlichen Folgen bei den
Vierbeinern führen kann.
Alle Teile - mit Ausnahme der Blüten - werden als stark giftig eingestuft. Außerdem besitzt die Robinie (genau wie die Akazie) sehr spitze Dornen, woran sich sowohl Menschen als auch Haustiere verletzen können. Allerdings in aller Regel nur solange der Baum noch recht jung ist, da diese nur an den Ästen zwischen den Blättern sitzen und diese sind in bei einem älteren Exemplar schnell viel zu hoch oben und somit außerhalb unserer Reichweite. Robinien wachsen gerade in ihrer Anfangsphase glücklicherweise besonders schnell.
Die Kugelakazie ist eigentlich eine Kugelrobinie
Eine Ausnahme von der hohen Wuchsform bildet die - als Hochstamm veredelte - Kugelakazie, die genaugenommen eine Kugelrobinie ist. Sie wurde speziell für kleinere Flächen, wie zum Beispiel Vorgärten gezüchtet und wird deshalb auch nur maximal 6 Meter hoch. Außerdem bildet sie - ganz von selbst - eine kugelförmige Krone aus, die allerdings keine Blüten trägt und somit für unsere Bestäuberinsekten auch keine Nahrung bietet.
Andere, bei Insekten sehr beliebte Schmetterlingsblütler
Auch die drei Kleearten: Weißklee, Rotklee (N4/P4 bzw. N3/P3) und Luzerne (Ewiger
Klee) (Nektar 3 / Pollen 1) und Hülsenfrüchtler, wie Dicke Bohnen und Lupinen gehören zu dieser Pflanzenfamilie und alle darf man völlig zu recht als Bienenweide/Insektenweide
bezeichnen, die sich höchster Beliebtheit bei Bienen, Hummeln und Co. erfreuen.
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