Üppiges Sommer-Picknick für Insekten auf dem Mönchspfeffer

Lila blühender Mönchspfeffer (ca. 3 Meter hoher Halbstrauch) mit dunkelgrünen 5- bis 7-fach gefingerten Blättern und etwa 20 bis 20 Zentimeter langen Blütenrispen. Die Blütenknospen sind fast weiß, die geöffneten Blüten dunkelviolett. Bild K.D. Michaelis

Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) wird auch Keuschbaum, Abrahamstrauch, Athenbaum, Pfeffersalz oder Tanis genannt.

Er gehört zur Familie der Lippenblütler - eine bei Insekten ganz besonders beliebte Pflanzengruppe. Zu dieser gehören beispielsweise auch:

Der Mönchspfeffer ist ein so genannter Halbstrauch und wird meist zwischen 150 bis 300 Zentimeter hoch (in Ausnahmefällen 400 oder 500 Zentimeter) und bleibt mit etwa 75 bis 150 Zentimetern relativ schmal.

  

Wann blüht der Mönchspfeffer / Keuschbaum?

In welchen Blütenfarben gibt es den Mönchspfeffer?

Bietet der Mönchspfeffer auch Nahrung für Vögel?

Nahaufnahme einer langen Blütenrispe mit vielen, kleinen, dunkelvioletten Einzelblüten des Mönchspfeffers sowie den fast weißen, noch geschlossenen Blütenknospen weiter oben mit einer gerade zur nächsten Blüte fliegenden Erdhummel. Bild K.D. Michaelis

Die Blütezeit des Mönchspfeffers reicht meist von Juli/August bis Anfang Oktober. Diese Aufnahmen stammen vom 28. Juli 2022 in Hannover. Die Blüten verströmen einen angenehmen Duft. Die Blätter riechen etwas strenger pfeffrig.

 

Die vielen kleinen, violetten Einzelblüten sind rispenförmig angeordnet und öffnen sich erst nach und nach. Beginnend am Blütenansatz und dann aufsteigend weiter Richtung Rispenspitze). Diese Blütenrispen können durchaus eine Länge von 20 bis 30 Zentimetern erreichen.


Die Haupt-Blütenfarbe des Mönchpfeffers ist violett. Es gibt aber auch blaue, rosa, rote oder weiße Blüten - je nach Sorte.

 

Aus den bestäubten Blüten entstehen im Herbst rot-schwarze Beeren. Diese sind nicht giftig und theoretisch essbar. Früher wurden sie tatsächlich als Gewürz verwendet. Heutzutage freuen sich die Gartenvögel darüber, da sie eine gute Vogelnahrung darstellen.

  

Ist Mönchspfeffer bienenfreundlich / eine Insektenweide?

Lila Blütenrispen eines Mönchspfeffers mit zwei großen Erdhummeln beim Nektarsammeln (mittels zweier lila Pfeile markiert zur besseren Auffindbarkeit). Bild K.D. Michaelis

Der Mönchspfeffer ist eine echte Bienenweide / Insektenweide und - wie man auf dem nebenstehenden Bild mit gleich zwei großen Erdhummeln sehen kann - auch eine sehr gern besuchte Hummelweide. Ich habe die beiden Insekten mittels zweier lila Pfeile markiert, damit man sie besser findet. Hier gibt es reichlich Nektar und auch Pollen zu holen.Zum Vergrößern bitte einfach auf das Bild klicken.  

Ackerhummeln, Erdhummeln und Honigbienen auf dem Mönchspfeffer

Der Mönchspfeffer ist ein richtiger Insektenmagnet und kann ganz bestimmt als bienenfreundliche Blühpflanze bezeichnet werden. Wildbienen, wie zum Beispiel Hummeln, Honigbienen und auch Schmetterlinge kommen gerne auf einen großen Schluck Nektar und etwas Pollen vorbei.


Das reiche Nektarangebot ist vor allem deshalb so wertvoll, weil der Mönchspfeffer erst spät im Sommer blüht (ab Juli / August) - also zu einer Jahreszeit, in der unsere Insekten bereits Hunger leiden. Je nach Sorte blüht er dann durch bis September bzw. Oktober. Neben der großen Futtermenge ist also auch die besonders lange Verfügbarkeit ein ganz besonderer Vorteil und wichtiger Überlebensgarant für Fluginsekten, die sich von Nektar ernähren.

 

Außerdem wird der Mönchspfeffer - wie oben bereits erwähnt - im Herbst auch gerne von Gartenvögeln besucht, die sich an den rot-schwarzen Beeren des Mönchspfeffers gütlich tun.

  

Wie sehen die Beeren des Mönchspfeffers aus?

Diese beiden Aufnahmen stammen vom 01. September 2022. Wie man hierauf sehen kann, haben sich die hübschen lila Blüten des Mönchspfeffers gerade erst in derzeit noch grüne Beeren verwandelt, die ein schon ganz leicht rotes Köpfchen besitzen. Im Laufe des Herbstes wird sich deren Farbe noch in rot-schwarz ändern.

 

Ihre Größe entspricht im Übrigen tatsächlich der von Pfefferkörnern und man kann die getrockneten Beeren zumindest theoretisch auch als milde Pfefferalternative in der Küche verwenden, was früher durchaus gebräuchlich war - ebenso wie der Einsatz als Heilmittel. Während der Schwangerschaft und Stillzeit wird jedoch von der Einnahme von Mönchspfeffer abgeraten, da dieser Einfluss aus den Hormonhaushalt haben soll.

  

Wie sehen die Blätter des Mönchspfeffers aus?

Ist der Keuschbaum/Mönchspfeffer immergrün?

Dunkelgrüne, 5- bis 7-fach gefingerte, lanzettförmige Blätter des Mönchspfeffers. Bild K.D. Michaelis

Der Mönchspfeffer besitzt lanzettförmige, fünf- bis sieben-fach gefingerte, dunkelgrüne Blätter, deren Unterseite silbrig behaart ist und die tatsächlich pfeffrig duften. Allerdings ist der Duft der Blätter etwas strenger, wie derjenige der Blüten.

 

Das Laub des Mönchspfeffers wird spätestens beim ersten Kälteeinbruch abgeworfen.

  

Ist Mönchspfeffer winterhart?

Hoher Mönchspfeffer im Sommersonnenschein mit einer Vielzahl an großen, lila Blütenrispen, die jede Menge Insekten anlocken. Bild K.D. Michaelis

Mönchspfeffer ist nur mäßig winterhart. Entscheidend sind neben den Temperaturen vor allem auch die Bodenfeuchte und ein möglichst windgeschützter Standort mit generell eher milderen Wintern.

 

Damit der Mönchspfeffer nicht zu nass und zu kalt steht, empfiehlt sich ein Winterschutz in Form einer Schicht Laub oder Stroh und etwas Tannenreisig am Pflanzenfuß.


Unter guten Bedingungen hält der Keuschbaum - je nach Sorte - kurzzeitig bis zu -15 °C oder sogar bis zu -20 °C aus. Dabei kann es durchaus passieren, dass ein Großteil der oberirdischen Triebe abfriert. Diese wachsen aber im kommenden Frühjahr normalerweise schnell wieder nach.

 

 

Wie wächst und blüht der Mönchspfeffer am schönsten?

Welche Standortbedingungen braucht der Keuschbaum?

Je sonniger der Mönchspfeffer steht, umso größer ist sein Blütenreichtum. Am besten gedeiht der Mönchspfeffer auf nährstoffreichem, humosen Boden, der unbedingt gut wasserdurchlässig sein sollte. Er verträgt zwar auch begrenzte Trockenperioden, steht ansonsten jedoch lieber etwas feuchter. Ursprüngliche Verbreitungsgebiete des Mönchspfeffers sind beispielsweise Gewässerränder.  Staunässe hingegen verträgt der Mönchspfeffer gar nicht.


Ein Rückschnitt im Herbst oder im Frühjahr ist möglich, wenn der Mönchspfeffer zu sehr wuchert.

  

Hummel-Video: Erd- und Ackerhummeln im Hummel-Himmel

Schaut gerne mal in mein Insekten-Video rein. Denn so stellt sich eine Hummel vermutlich das Paradies vor. Hier schwirren jede Menge glückliche Erdhummeln und Ackerhummeln von einer kleinen, lila Mönchspfeffer-Blüte zur nächsten und schlürfen zufrieden den reichlich vorhandenen Nektar dieser wunderschönen Insektenfutterpflanze.

 

Ihr habt die Wahl zwischen 4 verschiedenen Video-Plattformen:

YouTube:    Hummel-Himmel im Mönchspfeffer

Facebook:  Hummel-Paradies zwischen lila Mönchspfeffer-Blüten

Instagram: Hummel-Video: Erd- und Ackerhummeln beim Nektarsammeln am Mönchspfeffer

TikTok:      Hummel-Film: Reichhaltiges Nektar-Buffet am Mönchspfeffer


7 Bände des gedruckten Buches: Bienen unterstützen - Bienen halten. Ein Plädoyer für Bienen und heimische Imker zusammen mit einem weiß-gelben Wildblumenstrauß im braunen Holz-Regal. Bild und Buch K.D. Michaelis

Gleich ein ganzes Kapitel mit seitenweise Vorschlägen für insektenfreundliche Blühpflanzen, die nicht nur den Garten, sondern auch die Terrasse oder Balkonkästen verschönern und zu einer Oase für hungrige Insekten machen, findet Ihr in meinem Bienenbuch. Immer mit Blühzeitraum und den wichtigsten Standortbedingungen versehen.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0