Grundsätzlich bevorzugen Feldwespen einen warmen, trockenen und vor Regen schützten Standort für ihr Nest. Dieser liegt folglich gerne etwas versteckt, wie zum Beispiel unter Vordächern, in Dachstühlen, Nischen, unter Dachziegeln, in Schuppen oder in anderen Hohlräumen.

Viel Platz braucht die Feldwespe in aller Regel für ihr Nest nicht. Denn je nach Stärke des Wespenstaates hat es meist nur einen Durchmesser eines halbierten Tennisballes. Dabei kann es einen Durchmesser von etwa 10 Zentimetern erreichen und beherbergt im Schnitt zwischen 10 bis etwa 30 Feldwespen. In idealen, warmen Sommern mit viel Nahrung können es auch mal bis zu 50 Tiere pro Nest werden.

Es besteht aus grauem Pappmaschee und hängt lediglich an einem kleinen Stiel. Nach unten hin sind die Waben offen und erlauben den erwachsenen Tieren so einen bequemen Anflug beim Füttern der Brut. Das Nestmaterial besteht aus zerkautem, verwittertem Holz, Pflanzenfasern und dem Speichel der Feldwespen.

Feldwespen gehören nicht zu den lästigen Wespenarten, die sich für unsere Nahrungsmittel interessieren. Vielmehr ist die Haus-Feldwespe in der Tat eher harmlos und scheu. Sie würde sich niemals auf unser Essen oder unsere Getränke stürzen.

Ganz im Gegenteil, die Feldwespe ist sogar - auch für uns - ein recht nützliches Tierchen, da es sich bei dieser Art um einen ausgesprochen guten Insektenjäger handelt - der neben große Mengen an Fliegen, Stechmücken und Raupen auch kleine Spinnen nicht verschmäht. Sozusagen als leckeren Nachtisch fressen Feldwespen zusätzlich auch noch gerne süßen Blütennektar. Wie zum Beispiel den der Blauen Passionsblume oder - etwas weiter unten zu sehen - den Nektar der Oregano-Blüten.  

Besuchern gegenüber sind die sehr standorttreuen Feldwespen oftmals recht tolerant und bleiben auch bei wenig Distanz zu ihrem Nest meist friedfertig und greifen nicht an. Weshalb man die Aktivitäten dieser Insekten relativ gefahrlos und gut beobachten kann.

Grundsätzlich können Feldwespen stechen und das auch mehrfach, da ihr Stechapparat dabei unversehrt bleibt und nicht - wie bei der Biene  - herausgerissen wird. Versucht man ihr Nest zu zerstören, wehren sich natürlich auch Feldwespen.

In diesem Fall darf man dem  Volksmund auch ruhig glauben, denn es ist tatsächlich mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in diesem Spruch: Töte eine Wespe und es kommen 100 zur Beerdigung. Fühlen sich Wespen angegriffen, senden sie eine chemische Warnung in Form von Alarmpheromonen aus, die in der Tat die anderen Mitglieder des Wespenstaates herbeiruft. Auch andere staatenbildende Insekten, wie zum Beispiel Honigbienen oder Ameisen warnen ihre Verwandtschaft mittels solcher Pheromone.

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• Links die Nahaufnahme des Gesichts einer Feldwespe mit ihren orangegelben Fühlerenden und den großen, aufmerksamen Augen.
• Gefolgt von zwei Feldwespen am Einflugloch zu ihrem Nest - dem Lüftungsschlitz meiner Gartenleuchte / Außenlampe.
• Auch von rückwärts durchaus einen genauen Blick wert: das spitz zulaufende Hinterteil einer Feldwespe, das mit seiner gelb-schwarzen Bänderung wie eine Zielscheibe aussieht. Wobei die Feldwespe hier am Nektartrinken an den Oreganoblüten aufgenommen werden konnte.
• Da ich nicht weit weg stehe beim Fotografieren, kann ich stets die Reaktion der Feldwespen genau beobachten. Sie nehmen mich stets recht schnell zur Kenntnis und blicken bereits nach kurzer Zeit immer genau in mein Gesicht.
• Abflug einer Feldwespe von den Blüten des Dost / Oreganos mit den lustig hängenden, überlangen Beinen.

Ähnlich wie bei vielen Hummelarten überwintern auch bei den Feldwespen nur die Jungköniginnen. Allerdings nicht alleine, sondern in kleinen Grüppchen. Alle anderen Mitglieder des Wespenstaates sterben spätestens im Herbst.

• Die durchschnittliche Lebensdauer einer Arbeiterin bei den Feldwespen beträgt nur ungefähr 12 bis 22 Tage.
• Die männlichen Feldwespen - die Drohnen - haben sowieso nur eine Aufgabe, nämlich die Jungköniginnen zu befruchten. Weshalb auch ihre Lebenserwartung nur bei maximal 30 Tagen liegt.
• Nur die Feldwespen-Königinnen leben deutlich länger und können bis zu einem Jahr alt werden.

Wird es ab April wieder warm genug, kommen die Jungköniginnen aus ihrem Winter-Versteck und beginnen ebenfalls gemeinsam mit dem Bau eines Brutnestes. Dabei agieren die Insekten anfangs alle gleichberechtigt. Es dauert ein wenig, bis sich eine dieser Jungköniginnen schließlich durchsetzt und so tatsächlich zur Königin des neuen Wespenstaates wird. Wobei dieser Vorgang durchaus als etwas rabiat bezeichnet werden kann. Denn kurz nach der Eiablage frisst das stärkste Feldwespen-Weibchen die Eier der anderen Jungköniginnen einfach auf und zwar solange, bis sich ihr diese unterordnen und sich der Rest der Feldwespen-Prinzessinnen künftig nur noch als Arbeiterinnen betätigt.  Es kommt durchaus häufiger im Jahr zu Rangkämpfen unter den Weibchen und auch wenn das bisherige Alphatier ausfällt, rückt die nächste, ranghöhere Königin nach und übernimmt den Führungsposten. 

Diese bauen dann weiter Waben und versorgen die Brut darin anschließend mit frisch erbeuteten Fluginsekten und Raupen. Ab etwa Ende Juli / Anfang August ist dann die nächste Generation von neuen Jungköniginnen und Drohnen ausgewachsen und sie fliegen aus. Insgesamt herrscht so höchst interessanter Flugverkehr von April bis September - manchmal auch bis Mitte Oktober. Dann bilden die neuen Königinnen so genannte Überwinterungsgemeinschaften mit mehreren Weibchen. Entweder suchen sie sich dazu einen neuen, geschützten Ort oder sie nutzen auch häufiger das bisherige Nest hierfür, aus dem sie selbst geschlüpft sind.

Ähnlich wie dies Schmetterlinge und Bienen tun, reagieren auch Wespen auf bestimmte Farben. Neben besonders bunten beziehungsweise grellen Farbtönen werden sie auch von Schwarz angezogen. Wohingegen Weiß sie eher abschreckt.

Genau wie andere Wespen sind auch Feldwespen in der Lage, das Kohlenmonoxid in unserer Atemluft wahrzunehmen, das sie in Alarmzustand versetzt, da sie es als eine mögliche Bedrohung identifizieren. Weshalb es eine ganz schlechte Idee ist, die Tiere direkt anzupusten.

Es gibt aber auch bestimmte Kräuter- und Gemüsesorten, deren Geruch auf Feldwespen abschreckend wirkt. Dazu zählen beispielsweise frisches Basilikum und frischer Knoblauch. Auch mit Nelkenöl, Teebaumöl oder dem Duft von Citronella lassen sich Feldwespen vertreiben.

Da bewegte Bilder oftmals mehr als tausend Worte sagen, habe ich 'meine' Feldwespen auch mal als Videos aufgenommen.

Folgt mir einfach und seht Euch die

teilweise recht überraschenden Einblicke in das Leben der Feldwespen an.

Zum einen direkt am Einflugloch zum Nest und zum anderen auch beim Toilettengang (oder dem Markieren des Brutreviers) auf dem Holz-Rankgitter direkt unter dem Nest, bei dem es auch zu einer Attacke auf die eine Feldwespe durch eine Artgenossin kommt. Diese könnt ihr euch sowohl in Normalgeschwindigkeit, als auch anschließend in Slomotion ansehen, da dies wirklich erstaunlich schnell ging und die erste Feldwespe dabei fast vom Rankgitter gefegt wird. Da Feldwespen durchaus häufiger Rankkämpfe untereinander ausfechten, könnte es sich bei diesem Verhalten um einen solchen gehandelt haben. Dabei geht es um die Stellung innerhalb der Brutkolonie und um ein eventuelles Nachrücken als Königin des Feldwespen-Staates.

Auf den Oregano-Blüten wird Nektar gesammelt. Was genau die Feldwespen bevorzugt an den Neuaustrieben der Blauen Passionsblume so interessant bzw. lecker finden, konnte ich bislang noch nicht herausfinden. Läuse oder ähnliches gibt es dort nicht. Es dürfte sich also wohl auch um eine Art Pflanzensaft handeln. Die Nektaraufnahme von den Blüten der Blauen Passionsblume habe ich leider nur als Fotos (weiter oben).