Zum Vergrößern - bitte einfach auf die Bilder klicken.
Die Glanzmispel (Photinia) ist ein toller, immergrüner Strauch oder Baum. Zeitig im Frühjahr besticht sie durch ihren glänzenden, meist bronzeroten Blatt-Neuaustrieb, der einen tollen Kontrast zu den älteren, grünen Blättern bildet - wie im linken, oberen Bild gut zu sehen.
Grundsätzlich gilt die Glanzmispel bei uns als bedingt winterhart. So werden manchmal nur bis -5 Grad (nur für Gebiete mit milden Wintern) oder - je nach Sorte - auch bis zu -20 Grad vertragen, aber nur so lange, wie diese nur für kurze Zeit anhalten. Bleibt es aber länger sehr kalt, können die Wurzeln und damit die Pflanze erfrieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, pflanzt sie am besten an einen windgeschützten Standort, zum Beispiel an einer hohen Garten- oder Hausmauer und in kalten Gegenden kann auch ein Winterschutz mit Tannen- oder Fichtenreisig am Boden oder eine Vliesabdeckung des Strauches nicht schaden.
Glanzmispeln können - je nach Sorte - meist eine Höhe von 1 bis 2 Metern, seltener 3 bis 4 Metern erreichen. Falls Ihr die Sträucher einkürzen wollt, wartet mit dem Schneiden am
besten bis nach der Blüte, die einer Vielzahl von Insekten reichlich Nahrung bietet. Vor allem dann, wenn die Glanzmispel als Hecke gepflanzt wurde.
Glanzmispel: Insektenfutterpflanze und Vogelnährgehölz
Bienen, Fliegen & Co. naschen vom Nektar der Glanzmispel

Am Übergang zum Sommer bildet sie jede Menge Blütendolden, von denen jede einzelne eine Vielzahl von kleinen, weißen Einzelbüten aufweist, die mit ihrem leichten Duft Insekten magisch anziehen und ihnen sowohl Nektar als auch Pollen liefern. So dass man oft schon bevor am um die Ecke kommt, das Summen der Flugkünstler vernehmen kann. Die Blütezeit startet - je nach Sorte - im Mai/Juni und kann bis in den Juli hinein dauern.
Das linke und das rechte Bild (mit einer Biene beim Nektartrinken) wurden am 15. Mai 2022 in Hannover aufgenommen. Das mittlere Bild ist 2 Tage jünger - also vom 13. Mai 2022 an der gleichen Hecke aus Glanzmispeln. Im Schatten kann man die an diesem Tag teilweise noch geschlossenen Einzelblüten sehr viel schöner erkennen, als im strahlenden Sonnenschein.
Selbst Rosenkäfer fliegen auf die Blüten der Glanzmispel

Etwas überrascht war ich schon, als ich auch einen großen, wunderschönen Rosenkäfer auf den Glanzmispelblüten finden konnte. Ganz offenbar schmeckt ihm nicht nur der Nektar von Rosen. Allerdings tut er sich dann doch ein wenig schwer damit, auf den kleinen, zarten Einzelblüten der Glanzmispel den richtigen Halt zu finden und sein Gleichgewicht zu halten. Denn er ist schon ein ganz schön schwerer Käfer, weshalb man sie sonst meist auf großen Einzelblüten findet. So eine große, auffällige Blütendolde - wie die der Glanzmispel - sieht nur von weitem wie eine einzige, große Blüte aus. In Wahrheit setzt sie sich aber aus einer Vielzahl von sehr kleinen Einzelblüten zusammen und ist für einen Rosenkäfer vermutlich genauso schwierig, wie für uns das Überqueren eines Gitterrostes auf Stöckelschuhen.
Rosenkäfer-Video: Futtern auf Glanzmispel-Blüten
Mein am 15. Mai 2022 aufgenommenes Rosenkäfer-Glanzmispel-Video habe ich Euch auf insgesamt 4 verschiedenen Kanälen zur Ansicht bereitsgestellt, je nach dem, welchen Ihr bevorzugt:
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Wer möchte, kann sich auch meinen speziellen Rosenkäfer-Buch-Blogbeitrag ansehen, der noch mehr interessante Infos rund um diese fliegenden Edelsteine sowie ein weiteres Rosenkäfer-Rettungs-Video enthält.
Vögel lieben Glanzmispel-Beeren
Für Menschen sind Glanzmispel-Beeren leicht giftig - für Pferde sogar hochgiftig
Im Herbst ziehen Glanzmispeln Vögel unwiderstehlich an, da diese die zahlreichen roten oder blauen (selten auch gelben) Beerenfrüchte sehr mögen. Weshalb die Glanzmispel auch zu den attraktiven Vogelnährgehölzen gezählt wird. Vögel können diese problemlos verdauen - beim Menschen können sie jedoch leichte Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Glanzmispeln zählen zu den Rosengewächsen, wobei die kleinen Früchte eher an nur millimetergroße Miniäpfelchen erinnern. Für Pferde ist der Verzehr jedoch hochgiftig.
Die Sorte Photinia ‚Pink Marble' besticht durch ihren leuchtend pink- bis rosafarbenen Blattaustrieb. Im Sommer werden diese dann grün,
bevor sie sich zum Herbst hin dann wieder erneut auffällig Pink verfärben.
Video: Bienen zu Besuch auf der Glanzmispel

Dieses Insekten-Video zeigt die geflügelten Besucher an den kleinen, weißen Blüten der Glanzmispel. Aufgenommen am 28. Mai 2021 in Hannover - viel Spaß!
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Wo pflanzt man Glanzmispeln am besten?
Glanzmispeln mögen einen hellen, sonnig bis halbschattigen und windgeschützten Standort mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden, der regelmäßig gedüngt wird. Wirft der Strauch vermehrt Blätter ab, liegt das oft daran, dass die Pflanze unter Trockenstress leidet. Bei länger anhaltenden Trockenperioden ist also durchdringendes Gießen wichtig. Besonders bei jungen, frisch gesetzten Sträuchern, da dann die Feinwurzeln noch fehlen oder in nicht ausreichender Menge vorhanden sind. Wie die meisten Gewächse verträgt die Glanzmispel jedoch andererseits auch keine Staunässe.
Besonders günstig stehen Glanzmispeln in der Nähe hoher Garten- oder Hausmauern, da diese ebenfalls für Wärme, Wind- und Winterschutz sorgen.

Einer der bislang ganz wenigen, sonnigen Tage in diesem Jahr - der 13. Februar 2022. Der Standort zwischen einer ungefähr 3 Meter hohen Gartenmauer und auf der anderen Seite einer noch höheren Hausfassade hat auch dieses Jahr wieder dafür gesorgt, dass der frische Austrieb der Glanzmispel-Hecke schon wieder sehr weit fortgeschritten ist und die rotorangen Triebe in der Sonne ein wahres Leuchtfeuer entfachen.
Wobei natürlich auch die meist recht milden Winter in Hannover ihren Teil dazu beitragen, dass diese Hecke gut gedeiht.
Ich drücke alle Daumen, dass dies auch weiterhin der Fall bleibt. Das wäre schön und würde ganz sicher auch den heimischen Insekten prima gefallen.
Die Glanzmispel-Hecke im Frühjahr 2023
Dieses insgesamt recht kühle und eher nasse Frühjahr hat den Glanzmispeln offenbar sehr gut gefallen. Denn sie stehen nun wirklich in voller Blüte und bieten einen wirklich ganz bezaubernden Anblick, welchen ich - in dieser Form - in den vergangenen Jahren nicht beobachten konnte. Die nachfolgenden Aufnahmen sind am 23. Mai 2023 entstanden.
Wenn man hier gerade um die Ecke kommt, weht einem der süße Duft der Glanzmispelblüten schon entgegen und man hört das Brummen der Insekten. Ganz besonders deutlich vernehmbar sind die Rosenkäfer und die Erdhummeln, aber auch Bienen und allerlei Fliegen finden sich hier zum Futtern ein. Es ist wirklich jede Menge los, wie man auch auf dem mittleren Bild gut sehen kann, das gleich zwei große Erdhummeln beim Fressen zeigt.
Am Pfingstmontag, den 29. Mai 2023 habe ich längere Zeit eine kleine Wildbiene an den Blüten beobachtet, die mir auffiel, weil sie so hübsche, pelzige Hinterbeinchen hatte. Ich würde in diesem Fall auf eine weibliche Zweifarbige Sandbiene tippen. Zum Vergrößern einfach auf die einzelnen Bilder klicken bitte.
Das letzte Bild zeigt eine Graue Fleischfliege, die sich auf dem Blatt der Glanzmispel lediglich eine Pause in der Sonne gegönnt haben dürfte, da sie kein Nektar-Fan ist, wie ihr Name ja bereits verrät.
Viele weitere, wunderschöne Insektenfutterpflanzen gibt es in meinem Bienen- und Honigbuch: Bienen unterstützen und Bienen halten - Ein Plädoyer für Bienen und heimische Imker zu entdecken.
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