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Dinkel-Dreams 1: Fingernudeln / Schupfnudeln

Rezeptvorschau: Selbstgemachte Fingernudeln/Schupfnudeln mit gebratenem Minutensteak und Sauerkraut mit Winzersekt nach einem Rezept aus Dinkel-Dreams von K.D. Michaelis

Fingernudeln sind eine bayrische bzw. österreichische Spezialität, die selbstgemacht besonders lecker schmeckt.

 

Schupfnudeln bestehen meist aus dem gleichen Kartoffelteig, sind jedoch ein wenig kleiner und werden besonders in Baden-Württemberg gerne serviert.

  

Kartoffeln noch heiß durch die Presse drücken für die Fingernudeln?

Ich würde in jedem Fall empfehlen, die gekochten Kartoffeln sofort zu schälen und diese noch möglichst heiß durch die Kartoffelpresse zu drücken. Sind die Kartoffeln erst einmal abgekühlt, benötigt man viel mehr Kraft, um sie zu pressen.

 

Jetzt sollte man die durchgedrückte Kartoffelmasse aber etwas abkühlen lassen, bevor man das Dinkelmehl, die Gewürze und - vor allem - das Ei hinzufügt. Denn dieses könnte bei zu großer Hitze schlimmstenfalls anfangen zu gerinnen. Davon abgesehen wäre es auch unklug mit den Händen in die noch heiße Kartoffelmasse zu fassen, um den Teig fertigzustellen.

 

Um diese Wartezeit von ein paar Minuten möglichst sinnvoll zu nutzen, reinige ich in der Zwischenzeit meine Kartoffelpresse. Denn wenn man dies sofort macht, ist das einfach und schnell erledigt. Sind die Kartoffelreste jedoch ersteinmal am Metall angetrocknet, dauert es sehr viel länger und man braucht richtig Kraft, um die Presse wieder zu säubern.

  

Wieviel Teig pro Fingernudel?

Rezeptvorschau: Selbstgemachter Fingernudel-/Schupfnudel-Teig mit gekochten Kartoffeln und Dinkelmehl nach einem Rezept aus Dinkel-Dreams von K.D. Michaelis

Wie Ihr auf dem Bild sehen könnt, nehme ich etwa einen Esslöffel von der Teigmasse für eine Fingernudel.

 

Ich rolle meine Fingernudeln normalerweise nicht auf einer bemehlten Fläche, sondern einfach zwischen beiden Händen.

 

Eigentlich genauso, wie ich Vanille- oder Nougatkipferl mit den Händen forme. Nur in diesem Fall mit einer größeren Teigmenge.

 

Die fertigen Fingernudel-Rollen sind dann mit 5 - 6 Zentimetern Länge etwas kürzer als eine Handflächenbreite. Wobei die Enden in diesem Fall nur minimal schmaler werden sollen wie die restliche Rolle, da diese ansonsten beim Köcheln im Salzwasser abfallen könnten.

Das geht ziemlich gut, da die Kartoffel-Dinkelmehl-Teigmischung so gut wie überhaupt nicht an den Händen klebt.

  

Fingernudeln erst kurz sanft köcheln und später braten

Rezeptvorschau: Selbstgemachte, gekochte Fingernudeln/Schupfnudeln nach einem Rezept aus Dinkel-Dreams von K.D. Michaelis

So bekommt Ihr dann zwischen 10 bis 12 Fingernudeln aus der in meinen Dinkel-Dreams auf Seite 31 angegebenen Teigmenge heraus. Das reicht als Beilage für 2 bis 3 Personen.

 

Frisch gekocht, sehen die Fingernudeln so aus.

 

Die Finger-/Schupfnudeln sollen nur im heißen Wasser ziehen - nicht kochen! Dabei könnten sie auseinanderfallen. Auch beim Herausnehmen und Abtropfenlassen solltet ihr sie eher vorsichtig behandeln.

Rein  theoretisch kann man die gekochten Fingernudeln / Schupfnudeln / Kartoffelnudeln auch gleich - nachdem sie aus dem heißen Wasser kommen - als Beilage zu Fleischgerichten mit Soße servieren. Ich würde das jedoch nicht empfehlen, denn so verdienen sie ihren Namen als Fingernudeln nicht.

 

Mir (und eigentlich auch allen anderen Kennern) schmecken sie extrem viel besser, wenn man sie nach dem Köcheln kurze Zeit abkühlen lässt und erst etwas später in etwas zerlassener Butter nochmals kurz in der Pfanne anbrät. Dabei sollen die Fingernudeln von beiden Seiten mindestens goldgelb - besser jedoch - leicht gebräunt werden. Das Abkühlen der Fingernudeln vor dem Braten sorgt zudem dafür, dass die leckere Kartoffelbeilage fester wird und nicht mehr so empfindlich ist.

  

Gekochte Fingernudeln nicht in den Kühlschrank?

Ich bewahre meine vorgekochten Fingernudeln absichtlich nicht im Kühlschrank auf. Die Kartoffeln selbst waren ja bereits gekocht und auch das Ei im Kartoffelteig war ja bereits im köchelnden Wasser. Weshalb keine Gefahr besteht, dass sich unerwünschte Bakterien auf den Fingernudeln ausbreiten.

 

Andererseits reagiert die Stärke in den Kartoffeln empfindlich auf zu niedrige Temperaturen. In der Fachliteratur kann man nachlesen, dass die Atmung der Kartoffel gestört wird. Dies soll zwar erst bei weniger als 5 °Celsius der Fall sein - meiner Erfahrung nach setzt dieser Vorgang jedoch schon früher ein. Das ist auch abhängig von der verwendeten Kartoffelsorte, da deren Stärkegehalt variiert. Ein 'normaler' Kühlschrank hat etwa eine Temperatur von 10 °C, wobei es nicht in jeder Höhe des Kühlschrank gleich kalt ist. Ist es der Kartoffel zu kalt, atmet sie den Zucker (als Abbauprodukt der Kartoffelstärke) nicht mehr aus, sondern lagert ihn in der Knolle ein. Die Folge: die Kartoffel schmeckt süßlich. Das wäre im Falle der selbstgemachten Fingernudeln wirklich schade.

 

Deshalb koche ich meine Fingernudeln zwar vor, lasse sie dann jedoch auf einem Teller mindestens eine halbe Stunde abkühlen, bevor ich sie brate. Brauche ich nicht alle Fingernudeln am gleichen Tag, decke sie den Teller mit Frischhaltefolie ab und lasse ihn auf der Arbeitsplatte (und nicht im Kühlschrank) stehen. Den Rest brate ich dann am Folgetag frisch in der Pfanne.

 

Bereits gekochte und anschließend gebratene Fingernudeln / Schupfnudeln erneut in der Bratpfanne warmzumachen, ist einigermaßen schwierig. Da sie so gerne zu dunkel werden und dann nur angebrannt schmecken würden.

  

Wozu passen Fingernudeln / Schupfnudeln?

Rezeptvorschau: Selbstgemachte, gebratene Fingernudeln/Schupfnudeln (mit Dinkelmehl) nach einem Rezept aus Dinkel-Dreams von K.D. Michaelis

Im süddeutschen Raum und auch bei unseren Nachbarn in Österreich werden Fingernudeln / Kartoffelnudeln bzw. Schupfnudeln normalerweise zusammen mit Sauerkraut serviert.

Dieses Bild zeigt eine in der Mitte durchgeschnittene Fingernudel.

 

Die kleineren Schupfnudeln werden gerne mal direkt mit dem Sauerkraut vermischt. Dadurch werden die Kartoffelnudeln aber auch weicher und besitzen keine leichte Kruste mehr, wodurch auch die Röstaromen verlorengehen. Was ich persönlich eher schade finde. Das ist aber reine Geschmackssache.

 

Ebenso, ob man dem Kraut auch noch Wammerl (Bauchspeck) oder Kasseler Rippchen hinzufügt. Gerne werden auch Bratwürste zusammen mit den Fingernudeln in der Pfanne gebraten und dann zusammen mit dem gekochten Sauerkraut serviert. Die fleischfreie Variante - nur mit Sauerkraut - schmeckt aber mindestens ebenso gut. Fingernudeln passen jedoch auch gut als Sättigungsbeilage zu Wild- und anderen Fleischgerichten mit Sauce. Auch wenn man diese Kombination im Alpenraum kaum auf einer Speisekarte finden dürfte ;-)

 

Mir persönlich schmecken sie auch mit Kurzgebratenem (ohne Sauce), solange ich saftiges Sauerkraut dazu habe - wie auf dem Bild ganz oben zu sehen.

Selbstgemachte Fingernudeln mit Minutensteaks und Sauerkraut mit dt. Winzersekt.

Yummy!

 

So schmecken anderen meine selbstgemachten Fingernudeln

Unabhängige Testesser-Meinung zu meinen selbstgemachten Fingernudeln nach einem Rezept aus Dinkel-Dreams. Rezept, Buch und Bild K.D. Michaelis

Ganz lieben Dank für dieses Lob meiner Fingernudeln. Es freut mich sehr, dass sie dir genauso gut geschmeckt haben, wie mir selbst.

 

Mit einem Klick auf das Bild könnt Ihr es vergrößern. Ansonsten findet Ihr diesen Kommentar natürlich auch auf meinem Instagram-Account.


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