Durstiger Insektenmagnet - der Blutweiderich: ideal für nasse Standorte

Die pink-violetten Scheinähren des Gewöhnlichen Blutweiderichs mit seinen vielen, kleinen Einzelblüten und den dunkelgrünen Blättern. Bild K.D. Michaelis

Der Blutweiderich / Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria) ist auch als Rosen-Weiderich, Ähren-Weiderich oder einfach nur Weiderich bekannt.   


Diese hübsche, einheimische Wildstaude gilt als ungiftig und ist eine alte Heilpflanze, die früher daneben auch noch zum Gerben von Leder Verwendung fand.


Die Wildform des Blutweiderichs wird meist zwischen 1 bis 1,20 Meter hoch. In Ausnahmefällen - an einem besonders geeigneten Standort - kann der Blutweiderich aber auch mal 2 Meter hoch werden. Dafür darf vor allem eines nicht fehlen - eine ausreichende Wasserversorgung!

Wie hoch wird Blutweiderich?

Verschieden hohe Zuchtformen des Blutweiderichs

Der Handel bietet eine Vielzahl an Zuchtformen des Blutweiderichs an, die recht unterschiedliche Höhen erreichen.

  • Nur etwa 50 bis 60 Zentimeter niedrig wird der Ruten-Weiderich Lythrum virgatum 'Swirl'.
  • Mit 60 bis 80 Zentimetern warten zum Beispiel Lythrum salicaria ‘Robert’, Lythrum salicaria ‘Blush’ oder Lythrum salicaria 'Robin' auf.
  • Mit 80 bis 100 Zentimetern würde sich evtl. der Ruten-Weiderich Lythrum virgatum 'Dropmore Purple' anbieten.
  • Circa 90 bis 120 Zentimeter wird u.a. Lythrum salicaria 'Morden Pink' hoch.
  • Bis zu 150 Zentimeter hoch wird beispielsweise Lythrum salicaria ‘Feuerkerze’.

Wie pflegeleicht ist Blutweiderich?

Der Blutweiderich ist eine wirklich pflegeleichte, robuste Staude, die - abgesehen von ihrem Durst - lediglich einmal im Frühjahr eine Düngergabe benötigt. Das war's auch schon. Denn dieser auffällig und üppig blühende Sumpfbewohner ist bei uns heimisch und folglich komplett winterhart und frostfest. Blutweiderich benötigt keinerlei Winterschutz.

  

Welcher Standort ist am besten für den Blutweiderich?

Blutweiderich steht am liebsten sonnig. Halbschatten wird zwar auch noch vertragen, allerdings leidet der Blütenreichtum darunter. Ein nährstoffreicher und humusreicher Standort, der gerne sehr feucht beziehungsweise noch besser richtig nass - sprich überflutet - sein darf. Am wohlsten fühlt sich der Gewöhnliche Blutweiderich folglich nicht nur am, sondern sogar im Wasser.

 

Teichränder, Bachläufe oder Wassergräben sind daher ein besonders guter Standort, wobei diese Sumpf-Pflanze bis zu einer guten Handbreit (10 bis 20 Zentimeter) unter Wasser stehen kann und sogar möchte. Im Gegensatz zu dem Großteil der Gartenpflanzen, die bei Staunässe schnell eingehen, liebt der Blutweiderich diese geradezu.


Möchte man den Blutweiderich in die Erde - sprich ins Gartenbeet oder die Rabatte - pflanzen, eignet sich dafür ein eher schwerer, lehmiger Boden. Der am besten noch mit Mulch abgedeckt wird, damit sich die Feuchtigkeit im Boden möglichst lange halten kann. Viel gießen ist aber trotzdem nötig.

  

Wann blüht der Blutweiderich?

Rosa-violette Scheinähren mit einer Vielzahl an kleinen Einzelblüten des Blutweiderich nebst seinen dunkelgrünen Blättern. Bild K.D. Michaelis

Der Rosen-Weiderich oder Blutweiderich zählt zu den für unsere Insekten besonders wichtigen Spätblühern, die in der ansonsten bereits recht nahrungsarmen Sommerzeit noch Nektar und Pollen in großer Menge liefern.

So bringt diese prächtige Staude von Juni bis September eine Vielzahl an dunkelrosa Blüten in langen Scheinähren hervor, deren viele kleine Einzelblüten den begehrten Nektar liefern.

  

Ist der Blutweiderich insekten-/bienenfreundlich?

Blutweiderich ist ein Insektenmagnet!

Man kann den Gewöhnlichen Blutweiderich mit Fug und Recht als Insektenweide oder Bienen- und Schmetterlingsmagnet bezeichnen.

  • So finden sich gleich etliche Wildbienen, wie verschiedene Hummeln, Furchen-, Schmal- oder Mauerbienenarten, die gerne von den Blüten des Gewöhnlichen Blutweiderichs naschen.
  • Bei den Schmetterlingen ist diese Sumpfpflanze mindestens ebenso beliebt. Wobei sie 7 Arten als Raupen-Futterpflanze und 14 Arten als Nektarpflanze dienen soll.   

Nektarwert und Pollenwert des Blutweiderichs?

Je nach Quelle werden dem Blutweiderich sehr hohe Werte für Pollen und Nektar bescheinigt. Wobei sich meist die folgenden zwei Varianten finden lassen:

  • Entweder Nektarwert 3 und Pollenwert 3
  • oder Nektarwert 3 und Pollenwert 2.

Wobei auch die zweite Variante immer noch sehr gut ist, da der Maximalwert in beiden Kategorien bei 4 liegt, welcher jedoch nur wirklich sehr selten erreicht.

 

Die Pollenfarbe kann gelb oder grün sein.

  

Wie verbreitet sich Blutweiderich?

Grundsätzlich besitzt der Blutweiderich zwei Möglichkeiten sich auszubreiten.

  • Zum einen bilden sich im Herbst (nach der Blüte) kleine, eher unscheinbare, ovale Samen-Kapseln an den Scheinähren des Blutweiderichs, die meist vom Wind davongetragen werden. Da diese Staude zur sehr erfolgreichen Selbstaussaat tendiert, sollte man die verwelkten Blütenstände möglichst zügig entfernen, wenn man eine weitere Verbreitung im Garten verhindern möchte.
  • Zum anderen bildet auch das unterirdische Rhizom der Pflanze neue Triebe.

Wird die Pflanze am ersten Standort zu groß, kann man den Wurzelballen des Blutweiderichs im Frühjahr mit Hilfe eines scharfen Spatens teilen und die abgestochene Hälfte an einem anderen Standort wieder einsetzen.


Weitere insektenfreundliche Blühpflanzen

Andere Blühpflanzen, die ebenfalls Feuchtwiesen oder sumpfige Gebiete lieben und sich folglich gut mit dem Blutweiderich kombinieren lassen, sind beispielsweise:

  • der Schlangen-Knöterich oder auch Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta),
  • der Schmalblättrige Rohrkolben (Typha angustifolia),
  • die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) oder
  • die Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus).
  • Eine echte Schwimmblattpflanze wäre der Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia).

Eine Vielzahl an weiteren Vorschlägen für insektenfreundliche Blühpflanzen - für die unterschiedlichsten Standortansprüche und Blühzeiten - finden sich in meinem Bienen- und Honigbuch.


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