Bienen-Futterpflanze Patagonisches Eisenkraut

Ist das Patagonische Eisenkraut bienenfreundlich?

Nektarwert und Pollenwert des Patagonischen Eisenkrauts

Nicht nur Bienen, Schwebfliegen und Hummeln, sondern vor allem auch Schmetterlinge stehen Kopf auf das wunderschön lila blühende

  • Patagonische Eisenkraut, das auch
  • Argentinisches Eisenkraut,
  • Argentinische Verbene,
  • Schleier-Eisenkraut bzw.
  • Verbena bonariensis (Buenos Aires)

genannt wird und eine tolle Nektarpflanze für Insekten darstellt. Etwas Pollen gibt es auch noch dazu. Doch beim Patagonischen Eisenkraut steht der späte Blühzeitpunkt im Hochsommer und das reichliche Nektarangebot eindeutig im Vordergrund.

 

Seine hübschen Blüten erscheinen monatelang vom Sommer bis in den späten Herbst hinein und sind so nicht nur ein toller Hingucker im Gartenbeet, sondern auch eine sehr gute und vor allem sehr lange verfügbare Futterquelle für unsere heimischen Insekten.

 

Besonders in einer Zeit im Jahr, in der diese ansonsten meist Hunger leiden. Je nach Sorte beginnt die Blüte im Juli und dauert bis Oktober.

 

Auch wenn die reinen Zahlenwerte gar nicht so überragend aussehen, erfreut sich das Patagonische Eisenkraut als echte Bienenweide großer Beliebtheit - nicht zuletzt wegen seiner langen Verfügbarkeit.

Nektar 2 und Pollen 1. 


Auch Schmetterlinge lieben Argentinisches / Patagonisches Eisenkraut

Distelfalter und Pfauenaugen kommen gerne auf einen Schluck vorbei

Wunderschönes rot-blaues Pfauenauge (Schmetterling) beim Nektarsaugen an den Blüten des Patagonischen/Argentinischen Eisenkrauts. Bild K.D. Michaelis

Die ersten Bilder hier drüber zeigen wunderschöne Distelfalter. Auf dem Bild hier rechts lässt sich gerade ein hübsches Pfauenauge den Nektar des Argentinischen / Patagonischen Eisenkrauts schmecken.

 

Der lange, schmale Saugrüssel dieser heimischen Schmetterlinge eignet sich perfekt, um in die vielen, kleinen, lila Einzelblüten des Schleier-Eisenkrauts einzutauchen. Das gilt auch für die nachfolgenden Aufnahmen eines Kohlweißlings.

Ein Taubenschwänzchen beim Besuch der lila Eisenkraut-Blüten. Bild K.D. Michaelis

Auch Taubenschwänzchen mögen das Nahrungsangebot des Patagonischen Eisenkrauts gerne. Da sich diese flinken Schmetterlinge (die gerne für Kolibris gehalten werden), durch ihren Schwirrflug vor den Blüten nur schlecht fotografieren lassen, findet sich ganz unten ein Video mit diesen hübschen tagaktiven Nachtfaltern.

Was ist der Unterschied zwischen Taubenschwänzchen und Hummelschwärmer?

Taubenschwänzchen und Hummelschwärmer sehen auf den ersten Blick recht ähnlich aus und sind im Flug kaum zu unterscheiden, da sie ja - in ihrem typischen, sehr schnellen Schwirrflug - immer nur sehr kurz vor den einzelnen Blüten ein wenig stillstehen in der Luft, um mit ihrem langen Saugrüssel Nektar aus den Blütenkelchen zu saugen und zwar ohne sich dabei auf der Blüte niederzulassen. Beide gehören zur Familie der Schwärmern und sind tagaktive Nachtfalter.

 

Taubenschwänzchen sind eigentlich Wanderfalter, die aus dem Mittelmeerraum kommen und bei uns bislang meist nur die Sommermonate verbringen, um dann im Spätsommer wieder in die wärmeren Gefilde zurückzukehren. Inzwischen scheint der Klimawandel aber dafür zu sorgen, dass auch diese Art vermehrt - in milderen Gegenden - bei uns überwintert. Der heimische Hummelschwärmer hingegen ist kein Wanderfalter und überwintert schon immer als Puppe bei uns. Leider ist er inzwischen sehr selten geworden und vom Aussterben bedroht.

 

Der auffälligste Unterschied zwischen beiden Schwärmerarten sind wohl die Flügel. Beim Hummelschwärmer sind beide Flügelpaare zum Großteil durchsichtig und besitzen lediglich einen etwas breiteren, farbigen Außenrand, der je nach Jahreszeit und Unterart entweder dunkelrot/rostrot oder auch schwarz sein kann. Die leichte, farbige Aderung innerhalb der Flügel ist eher schmal. Auch haben Hummelschwärmer eine gleichfarbige Taille, die aus den beiden ersten Segmenten des Hinterleibs besteht und die ebenfalls die Farbe der Flügelumrandung - also rot oder schwarz - aufweist. Der zweite, wichtige Unterschied liegt in der Pelzfarbe des Rückens, der beim Hummelschwärmer olivgrün oder grünbraun ist und somit nicht die gleiche Farbe hat, wie die folgenden beiden ersten Hinterleibssegmente.

 

Bei den Taubenschwänzchen sind die Flügel komplett mit farbigen Schuppen besetzt und folglich nicht durchsichtig. Wobei der obere, größere Flügel graubraun und der untere leuchtend orangebraun/goldbraun ist. Wie oben im Bild oder im unten im Video zu sehen. Der Rücken und die ersten beiden Segmente des Hinterleibs sind beim Taubenschwänzchen gleichfarbig graubraun - also (im Gegensatz zum Hummelschwärmer) ohne Farbunterschied.


Große Blaue Holzbiene auf Argentinischem Eisenkraut im Video-Clip



Ackerhummeln, Erdhummeln und Wiesenhummel auf den rosa-violetten Blüten des Patagonischen Eisenkrauts

Viollette Blütenbüschel des Patagonischen Eisenkrauts, die in prallen Sonnenschein leuchten und geflügelte Besucherin wie diese hübsche Wildbiene anziehen. Von K.D. Michaelis

Rein optisch gesehen ist es schön, dass sich das Patagonische Eisenkraut so hübsch im Wind wiegt. Beim Fotografieren ist dies jedoch ziemlich hinderlich. Aber nichts desto trotz musste ich den Versuch einfach machen. Wobei mich immer wundert, dass den Wildbienen (hier eine Ackerhummel) dabei nicht schlecht wird beim Essen.

Die ersten fünf nachfolgenden Bilder zeigen große Erdhummeln auf den zarten rosa-violetten Einzelblüten des Patagonischen Eisenkrauts. Bei den anderen sieben Bildern muss man schon genauer hinsehen. Denn zuerst hielt ich dies für eine Steinhummel, wegen des leuchtend orangeroten Popos, aber diese kleinere Wildbiene hat auch noch einen recht dunkelgelben, schmalen Bruststreifen (der nicht aus jeder Perspektive gleich gut sichtbar ist), weshalb es sich dabei tatsächlich um eine Wiesenhummel handeln dürfte.

Zum Vergrößern bitte einfach auf die Bilder klicken.

Wie wächst das Patagonische Eisenkraut am besten?

Ist Patagonisches Eisenkraut winterhart?

Ein sonniger Standort trägt zur Blütenfülle bei. Halbschatten wird aber auch noch vertragen. Der Boden darf dabei gerne mit Sand vermischt sein, damit überschüssiges Wasser schnell versickern kann. Staunässe verträgt das Patagonische Eisenkraut gar nicht. Zu trocken darf es allerdings auch nicht werden.

 

Gerade die hohen Sorten sind für einen windgeschützten Standort dankbar, da auch lange, relativ standfeste Stiele bei starkem Wind ansonsten Gefahr laufen abzuknicken. Dieses Eisenkraut ist bei uns nur bedingt winterhart, weshalb ein Winterschutz aus Laub, Tannen- oder Fichtenreisig eine gute Idee ist. Da es sich auch gerne von selbst aussät, hat man normalerweise auch nach einem strengeren Winter wieder Argentinisches Eisenkraut im Gartenbeet, selbst wenn die Ursprungspflanze die kalte Jahreszeit nicht überstanden hat. Das Eisenkrautgewächs mit den Hummelbildern über diesem Text überlebt nun schon das 3. Jahr im relativ warmen Stadtklima von Hannover und hat auch schon einen Ableger gebildet. Allerdings ist das natürlich von Standort zu Standort sehr verschieden.

 

Noch sehr viel mehr geeignete Nektar- und Pollenlieferanten - nebst ihrer Standortortansprüche und Blütezeiten - finden sich in einer übersichtlichlichen, großen Tabelle in meinem Bienenbuch.


Unten pinkfarbene Herbstanemonen und darüber die rosa-violetten Blütenkugeln des Patagonischen Eisenkrauts / Argentinischen Eisenkrauts. Bild K.D. Michaelis

Die niedrigeren, rosafarbenen Herbstanemonen bilden beispielsweise einen schönen Farbkontrast zu den darüber schwebenden, langstieligen, lila Kugelblüten des Argentinischen / Patagonischen Eisenkrautes.

 

Diese beiden Pflanzenarten passen nicht nur rein farblich und von der Blühzeit her prima zusammen, sie ergänzen sich auch perfekt, was das Nahrungsangebot anbelangt.

 

Denn das südamerikanische Eisenkraut liefert viel Nektar und die Herbstanemonen reichlich Pollennahrung.

 

Also genau das richtige All-You-Can-Eat-Buffet für hungrige Insekten.

 

Mit etwa einem Meter (bis teilweise sogar 1,5 Meter) Höhe lassen sich diese südamerikanischen Vertreter des Eisenkrautes prima mit anderen Sommer- und Herstblühern kombinieren, da es je nach Art auch gerne sehr filigrane, überhängende Stiele bildet, die auf die Pflanzen darunter keinen Schatten werfen.  Es gibt aber auch neuere Züchtungen, die als so genanntes Kleines Patagonisches Eisenkraut deutlich kompakter bleiben und mit 60 Zentimetern nur etwas mehr als halb so hoch werden, wie ihre großen Vettern. Einen betörenden Duft verbreiten alle diese Arten, der unsere heimischen Insekten magisch anzieht.

  

Bienen-Video: Insekten wiegen sich auf den lila Blüten des Patagonischen Eisenkrauts sanft im warmen Sommerwind

Hummel-Video: Der lila Hummel-Himmel - Rollercoaster auf dem Patagonischen / Argentinischen Eisenkraut

Schmetterlings-Video: Taubenschwänzchen auf Eisenkraut

Wer sich für dieses hübsche Taubenschwänzchen begeistert, findet auch noch ein zweites Video zu dieser außergewöhnlichen Schmetterlingsart auf meiner Seite zum Schmetterlingsflieder, denn auch den besucht dieser fliegene, pelzig-pummelige Schwärmer gerne bei der Futtersuche.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0