Beinwell - gut gegen Verstauchungen und für Insekten

Rot-weiße, traubenförmig angeordnete Blüten nebst den grünen Blättern des Beinwell (Symphytum) / Wallwurz / Beinwurz in der Frühlingssonne von Hannover von K.D. Michaelis
Links: Rot-weiße, traubenförmig angeordnete Blüten nebst den grünen Blättern des Beinwell (Symphytum) / Wallwurz / Beinwurz. Rechts die rosa Blüten einer Bergenie in der Frühlingssonne von Hannover von K.D. Michaelis

In dieser Wiese stehen neben sehr vielen, rosafarbenen Bergenien auch einige fast weiße Beinwell-Pflanzen mit ihren hübschen, traubenförmig angeordneten Blütenständen, bei denen die noch kleinen Blüten häufiger eine ganz andere Farbe (in diesem Fall rot) aufweisen, als die ausgewachsenen Blüten, wie man auf diesen Bildern gut sehen kann.


Beinwell / Wallwurz / Beinwurz

Beinwell (Symphytum) ist auch unter den Bezeichnungen Wallwurz oder Beinwurz bekannt. Wobei seine Namen schon auf sein Einsatzgebiet schließen lassen. Bei Beinwell handelt es sich um eine mehrjährige Heilpflanze, die traditionell als Beinwellsalbe bei Verstauchungen, Knochenbrüchen und Verspannungen verwendet wurde.

 

Dieses pflanzliche Arzneimittel ist aber nur zur äußerlichen Anwendung gedacht. Hin und wieder finden sich Berichte, dass die Blätter in Teig und Fett ausgebacken gegessen werden können - allerdings gilt dies nur in kleinen Mengen als unschädlich. Größere Mengen können gesundheitsschädlich wirken, da die Pflanze neben ihren nützlichen Inhaltsstoffen auch lebertoxische und krebserregende Alkaloide beinhalten soll. Speziell für Pferde ist Beinwell sehr gefährlich - ähnlich wie das Jakobs-Kreuzkraut. Eine andere Heilpflanze früherer Tage mit ganz ähnlichem Einsatzgebiet ist der ebenfalls als giftig eingestufte Blaue Natternkopf.


Beinwell als Insektenweide

Nahaufnahme der fast weißen Einzelblüten des Beinwell nebst den sattgrünen Blättern im strahlenden Sonnenschein von K.D. Michaelis

Beinwell hat seinen Ruf als Insektenweide / Bienenweide durchaus verdient. Er liefert sowohl Nektar, als auch ein wenig Pollen. Hauptbestäuber sind dabei Hummeln, die kommen zwar auch von unten an die Futterquelle im Inneren der Blüte, beißen aber gerne auch mal ein Loch oben in den Ansatz des Blütenkelches, um einfacher an den Nektar zu gelangen. Diesen Zugang - das Hummel-Hintertürchen - nutzen dann auch andere (Honig-)Bienen gerne, die ansonsten einen für diese Blütenform zu kurzen Saugrüssel haben.

Gewöhnlicher Beinwell (Symphytum officinalis) hat einen Nektarwert 3 und einen eher geringen Pollenwert 1.


Was braucht der Beinwell?

Mit rund 40 Arten gibt es eine große Vielfalt beim Beinwell. Neben den lila und purpurfarbenen Beinwell-Arten finden sich auch blaue, weiße, gelbliche, rosafarbene und rote Blütenvariationen, die fast immer in Trauben angeordnet sind. Oftmals sind die Blüten auch zweifarbig und verändern ihre Farbe im Laufe des Wachstums - zum Beispiel von rot nach blau.


Mit Höhen von 30 bis 120 Zentimetern (seltene Exemplare sogar bis zu 2 Metern) bietet der Beinwell viele Möglichkeiten im Garten. Zumal er eine relativ anspruchslose, gut winterharte Pflanze ist.

 

Ein besonders günstiger Standort für diese Heilpflanze ist eine feuchte Wiese oder ein See- bzw. Flussufer. Sie wächst aber auch an nicht so feuchten, sumpfigen Standorten ganz gut. Da sie Halbschatten bevorzugt, eignet sie sich sehr gut zur Unterpflanzung von Büschen und Bäumen, die für andere Pflanzen eher als schwierige Standorte gelten. Wenn sich der Beinwell an einem humosen, nährstoffreichen Plätzchen wohlfühlt, kann er zu starker Verbreitung neigen. Dies lässt sich verhindern, wenn man die Pflanze im Herbst radikal zurückschneidet, bevor die Samen reif sind.

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