Bergenien (Bergenia) - mit dem lustigen Beinamen Wickelwurzen
Bergenien zählen zu den immergrünen Stauden, die besonders winterhart sind und im Frühling hübsche, glockenförmige Blütenbüschel in hellem Rosa hervorbringen. Ein paar Sorten blühen aber auch weiß oder in einem dunklen Rosarot. Außerdem mögen viele Gartenbesitzer auch ihren besonders schönen Blattschmuck, der recht ausladend sein kann und aufgrund der teilweise sehr bunten Herbstfärbung den ganzen Winter über tolle Farbakzente in den Garten zaubern kann.
Bergenien mögen es am liebsten sonnig oder halbschattig und blühen dort auch am erfolgreichsten. Je schattiger ein Standort ist, um so mehr lässt der Blütenreichtum nach. Aber
auch hier gilt - wie immer - keine Regel ohne Ausnahme. Die Kaschmir-Bergenie (Bergenia ciliata) bevorzugt Schatten.
Der Boden für Bergenien darf gerne frisch und nährstoffreich sein. Gießen ist nur bei länger anhaltenden Trockenheitsperioden nötig. Wer einen eher nährstoffarmen Gartenboden hat, der sollte sich die Sorte 'Oeschberg' genauer ansehen.
Die Hauptblütezeit der meisten Bergenien liegt im März/April und Mai. Es gibt aber auch eine Züchtung, die im Herbst ein zweites Mal blüht - die
Bergenie 'Herbstblüte' (Bergenia cordifolia) oder solche Hybriden, deren Laub sich im Herbst recht spektakulär
leuchtend rot, lila oder bronzefarben färbt.
Die Aufnahmen dieser dunkelrosa blühenden Bergenien habe ich am 22. April 2023 gemacht.
Bergenien besitzen Rhizome, über die sich die Pflanze am passenden Standort recht schnell ausbreiten kann. Wodurch sie auch gerne als Bodendecker eingesetzt werden.
Die Blütenstiele können zwischen 25 bis 50 Zentimeter hoch werden. Sind sie verblüht, können sie bodennah herausgeschnitten werden.
Noch zwei weitere Tatsachen sprechen für den Einsatz der Bergenie. Sie zählt zu den wenigen immergrünen Pflanzen, die nicht giftig sind und trotzdem machen die meisten
Schnecken einen großen Bogen um die hübsche Bergenie.
Staunässe sollte jedoch unbedingt vermieden werden. Bergenien sind recht trockenheitsverträglich und kommen deshalb mit dem Gegenteil gar nicht zurecht. Auch
zuviel Dünger schadet der Pflanze und kann unter Umständen dazu führen, dass sie nicht blüht.
Bergenien und Insekten
Bergenien locken eine Vielzahl von Insekten an, wobei ihr Nektarangebot noch etwas ausgeprägter ist, als der ebenfalls vorhandene Pollen. Hummeln, aber auch andere Bienenarten lassen sich relativ leicht auf ihren Blüten beobachten. Das Nahrungsangebot wird meist wie folgt eingestuft: Nektar 2 / Pollen 2
Die Bergenie wurde übrigens - ganz zu recht - zur Staude des Jahres 2017 gekürt.
Auf dieser Wiese stehen zwischen den rosa Bergenien auch einige fast weißlich blühende Beinwell-Pflanzen. (Zum Vergrößern des Bildes dieses bitte einfach anklicken.) Wobei auch Vergissmeinnicht farblich gut zu Bergenien passen, wie auf dem oberen, linken Bild zu sehen.
Noch viel mehr insektenfreundliche Futterpflanzen habe ich Euch in meinem Bienen- und Honigbuch: Bienen unterstützen und Bienen halten - Ein Plädoyer für Bienen und heimische Imker zusammengestellt und zwar nicht nur für den Garten, sondern auch für Balkon und Terrasse.
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