Luzerne / Ewiger Klee schlägt seine Bestäuber

Wertvolles Unkraut: Lila Blüten der Luzerne mit einer Ackerhummel als Besucherin / Bestäuberin von K.D. Michaelis
Wertvolles Unkraut: Lila Blüten der Luzerne mit einer Ackerhummel als Besucherin / Bestäuberin von K.D. Michaelis

Vielen nur als 'Unkraut' bekannt - die Luzerne (Medicago sativa), die auch Alfalfa, Schneckenklee oder Ewiger Klee genannt wird. Diese krautige Pflanze ist winterhart und gehört zu den bei Insekten sehr beliebten Schmetterlingsblütlern.

   

Luzerne: Bodenverbesserer / Gründünger / Futterpflanze

Die Luzerne ist eine weitere mehrjährige Kleeart und wie Weiß- oder Rotklee ist auch sie in der Lage, nährstoffarme Böden zu verbessern und wird deshalb auch gerne als Gründünger genutzt oder als Tierfutter angebaut. Wobei heutzutage auch Zoologische Einrichtungen Großabnehmer dieser Futterpflanzen sind. Empfindlichen Giraffen-Mägen beispielsweise bekommt Heu aus Luzerne besonders gut.

 

Luzerne bindet den Stickstoff aus der Luft und lagert diesen mit Hilfe der Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln dann im Erdreich ein. Weshalb sie auch mit stickstoffarmen Böden besser zurechtkommt, als beispielsweise Gras. Sie bevorzut sonnige Standorte, wobei ihr auch längere Trockenheit nicht besonders viel ausmacht, da sie recht tief wurzelt und ihr Rhizom ennorme Größen von etwa 5 Metern Ausdehnung erreichen kann. Bei einem passenden Standort kann die krautige Pflanze durchaus Höhen von 1 Meter erreichen.


Die Blätter und auch die Keimlinge der Luzerne enthalten das giftige Solanin. Es ist möglich Sprossen so zu ziehen, dass sie verzehrt werden können (man findet sie als 'Alfalfa'-Sprossen im Handel), allerdings ist dies nur etwas für Experten.

     

Luzerne - eine Insektenweide / Bienenweide

Bestäubt wird Luzerne hauptsächlich von verschiedenen Hummelarten. Wilde Bienen und Honigbienen kann man an der Luzerne seltener beobachten. Die recht hoch wachsende Kleeart blüht von Juni bis September und bildet dabei hell- bis dunkellila Blüten aus, die sowohl Nektar, als auch Pollen für die hungrigen Besucher bereithalten. Mit einem Nektarwert von 3 und einem Pollenwert von 1 darf man sie getrost als Insektenweide / Bienenweide bezeichnen.

 

Weitere Schmetterlingsblütler, die sich bei unseren Insekten sehr großer Beliebtheit erfreuen:

In meinem Bienen- und Honigbuch: Bienen unterstützen und Bienen halten - Ein Plädoyer für Bienen und heimische Imker habe ich Euch etliche Seiten voll mit Insektenfutterpflanzen für Balkon, Terrasse und Garten zusammengestellt. Hier findet sich sicher noch die ein oder andere Schönheit, die gut in das eigene grüne Zuhause passt und gleichzeitig unsere heimischen Insekten unterstützt.

  

Luzerne schlägt seine Besucher und erschwert damit die Bestäubung

Luzerne benötigt Hilfe bei der Befruchtung, allerdings hat die Blüte einen Auslösemechanismus, mit dem das Insekt, das in die Blüte krabbelt, ein Pollenpaket verabreicht bekommt. Dabei bekommt die Biene oder die Hummel tatsächlich eine Art Schlag, der den Insekten zwar nicht wirklich schadet, trotzdem scheint dies nicht wirlich angenehm zu sein. Wilde Bienenarten und Honigbienen merken sich dies und vermeiden daher nach einer Weile das Auslösen dieses Schlages und schlürfen den Nektar lieber von der Seite her mit ihrem Rüssel auf. So erfolgt dann aber keine für die Pflanze wichtige Bestäubung, weshalb sich diese Kleeart eigentlich selbst ein Bein stellt. Hummeln scheinen diese etwas rüde Behandlung durch die Pflanze etwas besser zu vertragen oder ihr dies zumindest nicht übel zu nehmen, weshalb sie meist fast ausschließlich als Bestäuber der Luzerne fungieren. Wohingegen sich andere Insekten ohne Gegenleistung am reichlich vorhandenen Nektar dieser Pflanze bedienen.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0