Wiesenhummeln lieben Wildrosen

Hummelvideo: Wiesenhummel beim Pollensammeln in Wildrosenblüten von K.D. Michaelis

Ein mannshoher Wildrosenstrauch mitten an einer Kreuzung in Hannover und trotzdem brummt es so laut, dass ich gar nicht anders kann, als im Blätter- und Blütenwirrwarr nach meinen Lieblingsinsekten, den Hummeln,  Ausschau zu halten.

 

Und da sind sie auch schon. Gleich mehrere Wiesenhummeln tummeln sich an dieser wunderschönen Wildrose und ich hab die Qual der Wahl, auf welche ich mich konzentrieren soll. Es sieht nach einer richtigen Pollenorgie in pink aus, wie die Hummeln da eingepudert werden, wenn sie eine Blüte nach der nächsten besuchen. Eine wirklich ergiebige Futterquelle, die zudem noch wirklich schön ist!

Hier geht's zu meinem neuesten Hummel-Video - viel Spaß!

  

Wildrosen sind tolle Insektenfutterpflanzen/Bienenweiden

Nektar- und Pollenwerte der Heckenrose/Wildrose locken auch Bienen

Egal ob man sie nun als Wildrosen / Stockrosen / Strauchrosen oder Heckenrosen bezeichnet. Es gibt eine Vielzahl von Wildrosen, wie zum Beispiel: Ackerrose, Apfelrose, Büschelrose, Essigrose, Feldrose, Glanzrose, Hechtrose, Hundsrose, Kartoffelrose, Mandarinrose, Weinrose, Wiesenrose und die Zimtrose. Zwei Dinge haben sie alle gemeinsam: sie sind wunderschön und ziehen die verschiedensten Insekten magisch an, da sie nicht nur Nektar, sondern meist auch Pollen liefern.

 

Eine der wenigen Ausnahmen ist die Hundsrose, die lediglich Pollen, aber keinen Nektar zur Verfügung stellt. Trotzdem ist sie eine wichtige und äußerst beliebte Nahrungsquelle für Insekten. Folglich finden hier nicht nur unterschiedliche Hummelarten Nahrung, sondern auch zahlreiche Schwebfliegen- und Wildbienenarten.

 

Wobei einige Arten auch noch über einen - teilweise sehr ausgeprägten - Duft verfügen, der noch zusätzlich zu ihrer Attraktivität beiträgt. Die meisten Wildrosenarten werden wie folgt eingestuft: Nektar 2 und Pollen 2 - es gibt aber auch Arten, deren Nektar- oder Pollenwert mit 3 angegeben wird.

  

Wildrosen sind tolle Nistplätze und Vogelnährgehölze

Die meisten wilden Rosen besitzen recht viele Stacheln und manchmal auch noch zusätzliche spitze Borsten, wodurch sie oftmals ein ziemlich undurchdringliches Dickicht formen, in dem verschiedene Vögel einen gut geschützten Nistplatz sehen und dort folglich auch ihr Nest anlegen.

 

 

Daneben bieten Wildrosen den Vögeln auch etliches an Nahrung. Während der Vegetationsphase von Frühjahr bis Herbst sind sie Wirtspflanze für Blattläuse, verschiedene Käfer und Raupenarten, denen sie ebenfalls Nahrung und Lebensraum liefern, was wiederum die insektenfressenden Vögel freut.

 

Im Herbst bilden sich aus den befruchteten Blüten der Wildrosen meist rote, manchmal orangerote, feuerrote oder auch schwarzbraune Hagebutten, die auch Menschen gerne sammeln und zu Marmeladen, Tee oder Fruchtwein weiterverarbeiten. Da der Anteil an saftigem Fruchtfleisch und auch der Geschmack nicht bei allen Hagebutten der verschiedenen Wildrosenarten gleich hoch bzw. gleich gut ist, eignen sich auch nicht alle zur Weiterverarbeitung. Das macht aber überhaupt nichts, denn unsere heimischen Vögel freuen sich über jede Hagebutte, die wir nicht geerntet haben. Da sie meist den ganzen Winter über am Strauch hängenbleiben, sind sie ein wichtiges Winterfutter für Vögel, die diese gerade während längerer Schlechtwetterperioden sehr zu schätzen wissen. Das gilt im übrigen auch für einige kleinere Säugertierarten, wie beispielsweise Gelbhalsmäuse. Wobei es auch etliche Mäusearten gibt, die gar  nicht auf Hagebutten stehen.

  

Gelbe, weiße und pinkfarbene Wildrosen/Strauchrosen

Nahaufnahme der Blüte einer gelben Wildrose mit Staubgefässen und grünem Blattwerk von K.D. Michaelis
Nahaufnahme der Blüten einer weißen Wildrose mit Staubgefässen und grünem Blattwerk von K.D. Michaelis

Nahaufnahme einer vollständig geöffneten Blüte einer Heckenrose / Wildrose in dunklem Pink mit ihren vielen, hellgelben Staubgefässen im Frühlingssonnenschein an Muttertag. Bild K.D. Michaelis

Die Blütezeit der allermeisten Wildrosen / Heckenrosen liegt im Mai und Juni, weshalb sie mit ihren wunderschönen Blüten zu den auffälligen Frühlingsblühern gehören.

 

Diese Aufnahme entstand übrigens an Muttertag ;-)

 

Geflügelte Blattläuse am Heckenrosen-Blattaustrieb

Der leckere Pflanzensaft, den es besonders an jungen Blatttrieben einfach zu finden gibt, lockt manchmal auch bei Hecken-/Strauchrosen Blattläuse an. Solange sie sich nicht zu stark vermehren, kann die robuste Pflanze aber ganz gut damit umgehen.

 

Neben den flügellosen Blattläusen, die vermutlich jeder Gartenbesitzer kennt, gibt es - wie auf diesem Bild zu sehen - auch immer mal wieder Blattläuse mit Flügeln. Der Unterschied liegt in der Fortpflanzungsweise. Blattläuse ohne Flügel klonen sich ganz einfach selbst, um sich massenhaft zu vermehren. Das bedeutet, das Weibchen benötigt kein Männchen, sondern bringt per Jungferngeburt (Parthenogenese) die Klone zur Welt. Geflügelte Exemplare hingegen vermehren sich auf konventionelle Weise durch die Paarung von Weibchen und Männchen. Ihr Flugvermögen gleicht den 'Nachteil' der nötigen Partnerfindung wieder aus, denn dadurch können sie auch weiter entfernte Standorte schneller besiedeln.

  

Wie bekämft man Blattläuse?/Hausmittel gegen Blattläuse

Spritzmittel auf Seifen-, Spüli- oder Säurebasis gegen Blattläuse

Spülmittel-Wasser oder auch Essigwasser sind sowohl für die Pflanzen, als auch für Boden und die Bodenorganismen nicht ganz unschädlich. Auch von in lauwarmem Wasser aufgelöster Schmierseife sind nicht alle Gärtner überzeugt.

  

 

Natürlicher Sud/Jauche gegen Blattläuse

Zu den natürlichen, flüssigen Blattlausbekämpfungsmitteln zählen:

Brennneselsud/Brennneseljauche selbst herzustellen, macht durchaus einiges an Arbeit und riecht zudem nicht wirklich gut. Das kann schon mal den Nachbarn auf den Plan rufen, wenn er allzu dicht daneben seinen bevorzugten Gartensitzplatz hat. Auch hält sich so eine Jauche nicht lange frisch - sprich nur ein paar Tage. Eigene - nur hierfür verwendete - Gießkannen sind außerdem eine gute Idee.

Andere Gärtner setzen dafür auch Rhabarbersud oder auch Rainfarnbrühe selbst an. Aber auch das setzt Platz, geeignete Gartenbereiche zum Anbau, Abfüllen und ggfs. Lagern sowie entsprechend viel Freizeit voraus.

    

 

Einige Pflanzen vertreiben Blattläuse

Vorbeugung ist auch hier die bessere Lösung. Sehr viel hübscher und deutlich besser riechend sind hingegen Pflanzen, die man um die Rosen einsetzen kann, die von Blattläusen gemieden werden. Sie mögen sie einfach nicht. Hierzu gehören zum Beispiel: Lavendel oder Bohnenkraut zwischen, um Blattläuse von vorneherein fernzuhalten.  Auch dazwischengepflanzte Ringelblumen oder Knoblauchpflanzen können hier gute Dienste leisten.

  

 

Marienkäfer gegen Blattläuse und Spinnmilben

Marienkäfer (rot mit schwarzen Punkten) im Gras. Bild K.D. Michaelis

Bekannterweise ist der Marienkäfer der größte Fressfeind für Blattläuse, der daben auch noch gerne Spinnmilben verputzt. Da die schwarzen Larven des Marienkäfers sogar noch deutlich mehr Blattläuse vertilgen, als die erwachsenen Marienkäferchen und deshalb auch den sehr passenden Beinamen Blattlauslöwen tragen, macht es durch Sinn, diese hübschen Käfer möglichst dauerhaft im eigenen Garten  zu etablieren.

 

Adulte Marienkäfer fressen neben tierischem Eiweiß (wie Läusen) auch bestimmte Pflanzenpollen sehr gerne, die folglich in einem Marienkäfer-Garten vorhanden sein sollten, damit sich die Käfer so richtig wohlfühlen.

 

Dazu gehören beispielsweise: Dill, Fenchel, Knoblauch, Koriander, Garten-Hibiskus, Große Knorpelmöhre, Kornblumen, Löwenzahn, Mädchenauge, Minze, Rainfarn, Ringelblumen, Schafgarbe, Schmuckkörbchen, Knollige Seidenpflanze, Silberkraut und der Storchschnabel.


Unsere Hummel-Videos


Mein Bienen- und Honigbuch

eBook/Buch: Bienen unterstützen und Bienen halten - Ein Plädoyer für Bienen und heimische Imker von K.D. Michaelis inklusive umfangreichem, insektenfreundlichem Pflanzenregister mit Blühzeiträumen und Standortansprüchen von K.D. Michaelis

Um ein eigenes Insektenparadies auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten anlegen zu können, ist ein möglichst umfangreiches Pflanzenregister mit Insektenfutterpflanzen ziemlich hilfreich.

Deshalb habe ich Euch unter anderem ein solches in meinem Bienen- und Honigbuch: Bienen unterstützen und Bienen halten - Ein Plädoyer für Bienen und heimische Imker. zusammengestellt. Es enthält neben den Pflanzenvorschlägen auch deren Blühzeiträume und Standortansprüche.


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